Montag, 5. Oktober 2009

I went to New York and all I got were...
















... these lousy pictures.

Tatsächlich. Ich habe nichts gekauft, von ein paar Postkarten mal abgesehen.

Dabei wollte ich so gerne den Menschen hier helfen, in ihrer Krise. Ein paar Dollars unter den amerikanischen Teil der Menschheit bringen - ging nicht.

Es hat mich einfach nicht angelacht. Nichts gerufen: Kauf mich!

21Century war voll wie immer, auch mit Ware. Dennoch hat nichts den Weg in Tüten und Taschen gefunden, die ich hätte heimtragen können wie eine Ameise Blätter in ihr Nest.

Erstaunt hat mich eine junge Dame im Dunkin' Donuts, die den wortlos, hilflosen Blick richtig deuten konnte und den hilfsbereiten Satz sprach: The restrooms are in the next Store.
Unglaubliche Menschenkenntnis, die diese Heldin an den Tag legte.

Und den nackten Cowboy haben wir ganz vergessen...

Freitag, 2. Oktober 2009

Indian Summer und ein nackter Cowboy

Heute morgen mit K. zu ihrer Chiropraktikerin gefahren.
Sehr nette und lustige Frau.
Ob wir noch nach New York fahren wollen, fragt sie uns. Sure!
Dann sollten wir auf jeden Fall den Times Square runterlaufen bis zur 42nd Street und Ausschau halten. Wonach?
Ok. Er hat ein Jesus-Tatoo auf dem Oberarm, ist Priester einer obskuren christlichen Sekte und hat den Wahlkampf von McCain unterstützt. Für das runde Sümmchen von 400$ kann man sich von ihm trauen lassen.
This guy is fun! sagt Dr. B.
Wir werden nach ihm Ausschau halten.


















Well. Die Sonne scheint an diesem Vormittag und wir folgen spontan dem Hinweisschild zum Kettletown State Park. Idyllisch gelegen am Housatonic River.
Außerdem sind wir die einzigen Besucher.

Hier sind die Wälder noch überwiegend grün.
Wir mampfen das erste brauchbare Schokoladencroissant in den USA aus einer excellenten French Bakery und trinken dünnen Kaffee dazu. Der Blick über einen der Arme des Housatonic River ist grandios. Nur wir und die Vögel. Wir und die Natur.
Das schreit nach einer Zigarette.

Aber ich bleibe standhaft. Nichts zuletzt in Ermangelung von Rauchwaren.


Wir sehen etwas fertig aus. Aber glücklich.
Eins mit der Natur.
Wir haben auch einen Vogel gesehen. Aber keine Angler diesmal. Dafür einen riesigen Fisch. Ich nehme an, es handelte sich um eine Forelle.
In Butter gebraten sicherlich sehr deliziös.

Es zieht uns aber weiter. K. kennt noch einen State Park, der auch sehr idyllisch sein soll.

Wir machen uns auf die Suche. Und finden den Southford Falls State Park.
Wau. Was für eine Landschaft, was für ein Licht! Golden, braun, rot - alle Farben des Herbstes auf wenigen Metern dich gedrängt.































Das ist ein Traum. Von dem rustikalen Campingklo mal abgesehen, will ich gar nicht mehr weg hier.
Die Herbstsonne wärmt noch ganz gut, man darf bloß nicht in den Schatten. Aber alles nur eine Frage der Bekleidung.

Leider hat es sich jetzt schon wieder bedeckt. Heute Nachmittag will ich zu TJMaxx und Michaels. Vielleicht noch mal schnell zu Costco. Der iPod Touch kostet da nur 129$. Eek!

Oder doch noch etwas Halloween-Deko kaufen. Beleuchtete Pumpkins oder so...


Donnerstag, 1. Oktober 2009

I can't get no sleep...

Argh.

22:40 Uhr Ortszeit. Drei Gläser Rotwein.
Ich kann nicht schlafen. Draussen raschelt es munter. Den Tieren der Umgebung geht es also ähnlich.

Mit meiner Schwester überlegt, ob die riesigen Stücke Lammfilet reichen, für die Party am Samstag. Wird schon.

Morgen soll es regnen. Vielleicht bummeln wir durch ein paar Antique Shops in Woodbury. Das sieht aus wie Stars Hollow bei den Gilmore Girls.

Immerhin habe ich gerade gegähnt.
Ich will schlafen!



Und eine Zigarette rauchen. Nur eine. Bitte.

Jetlag oder heute gieß ich mir Einen hinter die Bimmel

Ich mag nicht mehr.
Sonst hatte ich nie Probleme und diesmal komme ich gar nicht in den Rhythmus rein.
Morgens um spätestens 3:30 Uhr ist meine Nacht vorbei.
Ich schrecke hoch, bin hellwach, gehe zur Toilette und wälze mich herum, bis ich um kurz vor sechs die ersten Laute aus der Küche höre.

Heute Abend trinke ich Rotwein. Viel Rotwein.
Ich will rauchen und mehr als sechs Stunden am Stück schlafen.

Das wäre toll.

Draussen vor dem Fenster bewegt sich ein Tier.
Vielleicht ein Waschbär?

Actually I'm German, too!

Ach was.
Ich starre die Frau mir gegenüber überrascht an. Sie sieht nicht Deutsch aus, sie spricht meine Sprache nicht.
Ich runzele die Stirn. Verwirrung macht sich breit.

"My Great-Grandfather came over from Germany!"
"Oh, really?"

Ich bin überrascht. Klar, das macht sie zur Deutschen. Eindeutig.

So ist das häufig hier:

Where are you from, dear?
Well, Germany.
Oh, I'm German too. My Mother ist Dutch.
Ah, alright. I see.

Hui.

Gestern...


im Huntington State Park.
Das Wetter war leidlich, aber der Spaziergang war nett. Das Laub beginnt sich zu verfärben.
Die Luft ist so frisch.

Jagen darf man nur mit Pfeil und Bogen (wirklich wahr) in diesem Park, aber Angeln überall. Ein Wahnsinn, wo doch jeder weiß, was das für eine gefährliche Sportart ist.
Nämlich die, mit den meisten Augenverletzungen.

Habe unterwegs niemanden gesehen, der raucht.

Allerdings am Nachmittag vor Dressbarn. Ein Raucherin. Ich mochte sie auf Anhieb und schnüffelte um sie herum, während ich vorgab die Auslagen im Schaufenster zu betrachten. Ich war dicht dran, ihr die Zigarette aus der Hand zu schlagen, um sie hernach aufzuheben, liebevoll mit meinen Lippen zu umschließen und diesen befreienden Zug zu tun, der beide Lungenflügel erfüllt. Mit Teer und Nikotin und all dem anderen good stuff.

Habe mir drei Hosen gekauft und ein Oberteil. Ha!
Frustkauf!

Ich bin ein Wrack.
Die Natur ist mir egal.
Ich will eine rauchen.

Immigration

Alles woran ich denken kann, ist der kleine Mülleimer vor dem Gate Nummer Fünf am Flughafen Tegel. Darin verrotten meine Zigaretten und das kleine entzückende Feuerzeug.

Zigaretten-Faschisten, die Amis.

Warum wollte ich doch gleich aufhören zu rauchen? Ach ja richtig. Vielleicht nach dem USA-Urlaub ein Kind. Die Frucht unserer Liebe.

Das Opfer, das ich bringe ist groß. Ob die Blage das auch später mal zu schätzen weiß? Das sie eben nicht mit Asthma auf die Welt kommt oder einem dritten Auge auf der Stirn. Ich wette, das Kind wird es mir nicht danken.

Lange Schlangen vor fünf Schaltern. Erst geht nix, dann doch plötzlich vorwärts. Ein junger Mann fragt mich, wie oft ich schon in den USA war, dann sieht er die Stempel im Pass und lacht.
Familienbesuch? Ich nicke. Ja, sagt er, er hat ein schönes Land und strahlt über beide Ohren, als ich im sage, wie sehr ich mich auf den Indian Summer freue.
Wo es genau hingeht, will er wissen.
Nach Connecticut.
Sehr schön, lässt er mich wissen, da hat er eine Tante.
Ich will eine rauchen.
Aber das sage ich nicht, sondern greife meine Papiere und latsche weiter. Zum Kofferband, durch den Zoll, nach draussen, zum Parkplatz.

Ich will eine rauchen, verdammt noch mal.

Someone is always doing the lawn...


Sieben Uhr morgens.
Der Nachbar gegenüber pustet das Laub von seiner Einfahrt und macht mit diesem Gerät mehr Krach, als mit seinem Motorboot und seiner Harley zusammen.
Ich reibe mir die müden Augen. Der Jet Lag erzählt mir jede Nacht um drei Uhr früh, es wäre morgens und immer dann, wenn ich es schaffe gerade wieder wegzunickern, ist irgendjemand laut.
Ich würde gerne eine rauchen. Aber das fällt ja weg. Bin seit vier Tagen superunglückliche Nichtraucherin.
Es fehlt mir. Und es vergeht kaum eine Stunde, in der nicht wenigstens einer meiner Gedanken um eine Zigarette kreist.
Good for me.
Die nächste Tanke ist ein paar Meilen weit weg. Dafür bin ich zu faul.